10.07.2020
Lagerlogistik: DB Schenker setzt Smart-Picking-Brille ein
Nach der abgeschlossenen Testphase der Picavi-Anwendung zur Kommissionierung plant DB Schenker eine großflächige Einführung.Der Start von Picavi-Datenbrillen bei DB Schenker ist gelungen – im Rahmen einer Testphase wurde die Anwendung an Standorten in Bremen und Rodgau eingehend untersucht und eine verbesserte Produktivität festgestellt, das hat DB Schenker am 9. Juli vermeldet. Das Team in Rodgau kombinierte die Lösung der Pressemitteilung zufolge mit dem Handschuh ProGlove, in dem ein Scanner integriert ist. Diese vernetzte Lösung soll nun als Standardverfahren über mehrere Standorte hinweg eingeführt werden, so die Angaben von DB Schenker.
Xavier Garijo, Vorstand für Kontraktlogistik von DB Schenker: „Hier bei DB Schenker suchen wir ständig nach Möglichkeiten, unsere Abläufe durch Effizienzsteigerungen zu verbessern. Die Partnerschaften mit Picavi und ProGlove sind zwei unserer jüngsten Erfolgsgeschichten, mit denen wir Innovationen in der Kontraktlogistik vorantreiben. Durch die Einführung von Datenbrillen und intelligenten Handschuhen in unseren Lagern investieren wir in unsere Zukunft als bevorzugter Partner für Lieferketten von Unternehmen weltweit.“
Im Sichtfeld
Picavi verwendet laut DB Schenker die Google Glasses, um erforderliche Informationen in das Sichtfeld von Mitarbeitern im Lager zu projizieren. Handscanner und Papierdokumente müssen demnach nicht mehr haptisch gehalten werden, um die Informationen abzulesen. Dadurch haben Mitarbeiter, so die Pressemeldung, beide Hände für ihre eigentliche Aufgabe, die Zusammenstellung von Waren, frei. Die innovative Lösung erhöhe die Produktivität und senke dabei gleichzeitig die Fehlerquote.
Intelligente Hilfsmittel in der Praxis
ProGlove ist ein intelligenter Scan-Handschuh, der sich einfach per Knopfdruck am Handschuh auslösen lässt. Bei der Benutzung können Mitarbeiter beide Hände zum Kommissionieren verwenden und so die Produktivität nochmals steigern. Der ProGlove ist bereits im Lager von DB Schenker in Eching bei München im Einsatz. Am Standort Bremen leistet DB Schenker Logistikdienste für die Automobilindustrie. Der Einsatz von Picavi-Brillen habe dort zu einer messbaren und wirtschaftlich relevanten Effizienzsteigerung im Vergleich zum Einsatz der bisherigen Handscanner geführt. Die Mitarbeiter lobten laut Pressemeldung die ergonomischen Vorteile und die einfache Bedienbarkeit.
Der zweite Praxistest fand in Rodgau in der Nähe von Frankfurt statt, wo Picavi-Brillen in Kombination mit dem ProGlove eingesetzt werden, um die Effizienz noch weiter zu steigern.
Jens Harig, CEO von Picavi: „Die Tatsache, dass ein Unternehmen wie DB Schenker, mit fast 800 Standorten für Kontraktlogistik weltweit, einen Proof-of-Concept mit uns wirkungsstark umgesetzt hat, zeugt von der Leistungsfähigkeit der Picavi-Datenbrillen. Die starke visuelle Führung und der freihändige Ansatz unterscheiden die Pick-by-Vision-Lösung von anderen Systemen in der Kommissionierung. Hier setzen wir Maßstäbe für den Markt – und für die Zukunft von DB Schenker.“
Zwei Komponenten
Die Smart-Picking-Lösung besteht aus zwei Komponenten - der Brille und wahlweise einem Scan-Handschuh oder einem Fingerring. Die Kommissionierung eines bestellten Artikels wird durch den Scanner im Handschuh oder im Ring erfasst. Direkt im Anschluss wird bereits der nächste Auftrag auf dem Brillenglas angezeigt, so DB Schenker. Da Benutzer dafür nur leicht nach oben schauen müssen, wird das normale Sichtfeld laut Pressemeldung nicht beeinträchtigt. Gesteuert wird das System über Knöpfe auf dem den Angaben zufolge nur 200 Gramm wiegenden Batterieset, welches der Mitarbeiter am Gürtel trägt.
Für die Zukunft
Die Zusammenarbeit mit Picavi ist eines der jüngsten Projekte im Bereich Digitalisierung und Innovation, an denen DB Schenker derzeit arbeitet, um Lagerhäuser zukunftsfähig weiterzuentwickeln. Andere Beispiele sind laut DB Schenker-Angaben Virtual-Reality-Schulungen zum Fahren eines Gabelstaplers und der Einsatz tragbarer Exoskelett-Roboter, um Lagermitarbeiter beim Heben schwerer Lasten gesundheitsfördernd zu unterstützen.
Von Melanie Endres
veröffentlich vonLogistik-Heute