14.10.2019

Höhere Leistung im Papierlager – Prozesskrane mit Hubwerk-Duo

Bei der Laakirchen Papier AG in Oberösterreich hat Demag ein automatisiertes Papierrollen-Versandlager mit zwei Prozesskranen installiert. Die maßgeschneiderte Lösung mit zwei unabhängig voneinander verfahrbaren Hubwerkkatzen je Automatikkran ermöglicht dem Betreiber ausreichend Flexibilität und höhere Umschlagleistungen.

Am Standort Laakirchen produziert die zur Heinzel Group gehörende Laakirchen Papier AG  Publikations- und Verpackungspapiere auf den beiden Papiermaschinen PM10 und PM11. Nach dem Umbau und der Modernisierung ist die Papiermaschine PM10 auf die Produktion von leichtgewichtigen Wellpappenrohpapieren spezialisiert. Die aus Altpapier hergestellten Produkte eignen sich für umweltfreundliche Verpackungslösungen. Mit dem Umbau war eine nicht unerhebliche Erhöhung der Produktionskapazität verbunden. Gleichzeitig wurde das Produktionsvolumen von SC-Papieren für Magazine, Kataloge und Werbedrucke auf der Papiermaschine PM11 erweitert. Die daraus resultierende Investition in ein neues Papierrollen-Versandlager ist ein wesentlicher Baustein der Wachstumsstrategie der Heinzel Group, die anstrebt, die wettbewerbsfähigste und umweltfreundlichste Papierfabrik Europas zu werden.
 
Das automatisierte Rollen-Versandlager mit den beiden Prozesskranen nimmt den gesamten Ausstoß der Papiermaschine PM10 auf. Die beiden Demag-Krane ZKKW (Spurmittenmaß 33 Meter, Tragfähigkeit 4,5  Tonnen + 4,5  Tonnen) mit je zwei unabhängig voneinander verfahrbaren Katzen sorgen auch in Stoßzeiten für hohe Umschlagleistungen.
 
„Mit dem neuen vollautomatisierten Kranlager können wir fünf Lkw pro Stunde beladen. Im Vergleich zu einem Bodenlager sparen wir rund 30 Prozent der Verladezeit“, erläutert Dr. Thomas Welt, CEO der Laakirchen Papier AG.
 
Die Windwerke sind mit Vakuumhebern ausgestattet, mit denen die unverpackten Papierrollen schnell und vor allem materialschonend stehend ein- und ausgelagert werden. Jeder Kran ist so ausgelegt, dass er Rollen mit einem Durchmesser von bis zu 1.500  Millimetern, einer Breite von 3.300 Millimetern und einem Maximalgewicht von 4,5 Tonnen paarweise oder einzeln ein- oder auslagern kann. Durch diese neue Technologie wird im Lager die Anzahl der Kranfahrten reduziert und eine Systemleistung von 104 Rollenbewegungen pro Stunde erzielt.
 
„Aufgrund der vorgegebenen, begrenzten Lagerdimensionen und gleichzeitiger Just-in-Time-Belieferung der Kunden stellen die vier unabhängig verfahrbaren Katzen bei der Laakirchen Papier AG auch in Stoßzeiten die notwendige Flexibilität sicher. Dies ist vor allem vor dem Hintergrund des zur Verfügung stehenden Raumes ein Leistungsparameter dieser kundenspezifischen Kranlösung“, sagt Gerhard Lange, Senior Project Manager Prozesskrane für die Papierindustrie bei Demag.
 
Neben der begrenzten Fläche für die Lagerung der Papierrollen besteht bei diesem Projekt die Herausforderung in den auf fünf Werktage eingeschränkten Verladezeiten. Besonders zu Wochenbeginn, wenn das Rollenlager gefüllt ist, muss die zügige Abfertigung der abholenden Lkw gewährleistet sein. „Um die Spitzen im Papierlager abzuarbeiten, haben wir den Fokus zunächst auf die Reduktion der Kranfahrten gelegt. Das wurde mit der Installation von zwei Katzen auf jedem Kran erreicht“, so Markus Otto, Sales Director Prozesskrane bei Demag. „Die hohen Leistungswerte erzielen wir auch, indem wir die schnellen Fahr- und Hubgeschwindigkeiten unserer Prozesskrane auf diese Zwei-Katz-Lösung übertragen konnten.“
 
Mit Hilfe von Laser-Wegmesssystemen werden die Krane präzise über den durch das Lagerverwaltungssystem vorgegebenen Lagerplätzen positioniert. Für das Ansaugen der Papierrollen durch die Vakuumheber wird weniger als 1 Sekunde benötigt. Die Hub- und Senkgeschwindigkeit beträgt 78 Meter pro Miinute mit Last und 120 Meter pro Minute ohne Last. Auf einer Fläche von 2.700 Quadratmetern stapeln die Krane die produzierten Papierrollen turmartig bis zu einer Höhe von 15 Metern.
 
Die automatisierten Krananlagen entsprechen den Sicherheitsanforderungen der EG-Maschinenrichtlinie 2006/42EG, das heißt alle sicherheitsrelevanten Funktionen sind zweikanalig ausgeführt.
 
Das Rollen-Versandlager in Laakirchen kann bei einem Füllgrad von 80 Prozent rund 8.870 Tonnen Papier aufnehmen. Die Einlagerung wird rund um die Uhr im 24/7-Betrieb vorgenommen. Ausgeliefert wird jedoch an nur 69,5 Stunden pro Woche. In der verbleibenden Zeit optimieren die vom Demag-Lagerverwaltungssystem gesteuerten Prozesskrane das Lager und bereiten durch Umlagerungen bereits angemeldete Auslageraufträge vor.
 
Die beiden Prozesskrane sind in puncto Energieverbrauch optimal ausgelegt: Die während des Senkvorgangs und während der Fahrtverzögerung rückgewonnene elektrische Energie wird über intelligente Einrichtungen in das Netz zurückgespeist. Damit wird die Energiebilanz zusätzlich verbessert.

Von Redaktion (allg.)

veröffentlich vonTechnische Logistik

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