22.02.2021

Gut lachen

Man kann sicher nicht sagen, dass von der Grünen Insel her der Flurförderzeugmarkt aufgerollt wird. Jedoch das, was man (nicht nur) in Corona-Zeiten aus Irland hört, lässt aufhorchen.

Ja, er hatte gute Laune. Und Martin McVicar, CEO des irischen Flurförderzeugherstellers Combilift, hat auch allen Grund dazu. Das Unternehmen brachte 6.830 Fahrzeuge im vergangenen Jahr in den Markt und machte 300 Millionen mehr Umsatz als in 2019. „Allein im deutschen Markt konnten wir, trotz der Tatsache, dass dieser um sieben Prozent gesunken ist um 14 Prozent zulegen“, so der Manager auf einer Online-Pressekonferenz, die vom irischen Combilift-Headquarter aus in mehrere europäische Länder live übertragen wurde.

Auf die Frage, warum das so gewesen sei, sagt McVicar: „Wir fokussieren uns nicht auf einzelne Fahrzeuge, sondern entwickeln und verkaufen Lösungen, die dem Kunden einen echten Mehrwert bringen.“ Den Beleg hierfür hatten die Iren auch gleich mit im, nun ja virtuellen, Gepäck, den Aisle Master-OP (AME-OP) als neueste Ergänzung des Produktportfolios von Combilift. Bei dem Fahrzeug handelt es sich um ein elektrisch angetriebenes Standmodell, das die Vorteile eines Schmalgang-Gelenkstaplers und eines Kommissionierers für den vielseitigen Einsatz in Lageranwendungen kombiniert.

Die Entwicklung dieses Modells wurde wesentlich durch das Feedback der Kunden sowie durch das jüngste rasante Wachstum des E-Commerce beeinflusst. „Kunden, die den Aisle Master bereits zur Platzersparnis, Lagerung und Effizienz in ihrem Lager nutzen, fragten uns, ob wir den Aisle Master neu entwickeln könnten, um die ständig wachsende Nachfrage nach kundenspezifischer Kommissionierung zu erfüllen", so der Combilift-CEO.

Urheberrechtich geschützt

Die in den Jahren 2019 und 2020 durchgeführte Bemühungen im Bereich Forschung und Entwicklung hätten den Aisle Master-OP hervorgebracht. Das Hauptmerkmal dieses Geräts ist die durchgehende Fahrerkabine, die auf mehreren Märkten weltweit urheberrechtlich geschützt ist. Die niedrige Bodenhöhe von nur 280 Millimetern ermöglicht einen bequemen, einstufigen Zugang von beiden Seiten des Staplers, was die Kommissionierung im Vergleich zum sitzenden Ein- und Aussteigen des Bedieners beschleunigt.

Der Aisle Master-OP ist in verschiedenen Varianten auf dem Markt: mit Tragfähigkeiten von 1.500 bis 2.500 Kilogramm, Hubhöhen bis zu 12,1 Metern und kann in Gängen mit einer Breite von nur 1.650 Millimetern eingesetzt werden. Der Stapler verfügt über eine patentierte Kettenlenkung, die dem Stapler einen Knickwinkel von mehr als 205 Grad ermöglicht, sowie über einen Inline-Antriebsmotor und eine vordere Antriebsachse, die den Betrieb in schmaleren Gängen ermöglichen.

Der multifunktionale, programmierbare Joy-Stick-Steuerhebel im Fahrerraum, der auch die Bedienelemente für die Hydraulik und die Traktion umfasst, ist einstellbar, um komfortable und ergonomische Arbeitsbedingungen für Fahrer aller Größen zu ermöglichen. Die Bodenplatte der Bedienerpräsenzerkennung betätigt automatisch die Feststellbremse, wenn der Bediener vom Stapler absteigt, um eine Kommissionierung durchzuführen.

Fokus auf Lösungen

Die Entwicklung in einem vergleichsweise kurzen Zeitraum war auch deswegen möglich, da Combilift, Corona hin oder her, jährlich sieben Prozent seiner Leistung in den Bereich Forschung und Entwicklung steckt. Auch hier, und das betonte Martin McVicar noch einmal, läge der Fokus auf Lösungen – die da hießen: Platz sparen/ausnutzen, ein Mehr an Sicherheit geben und Abläufe effizienter machen. „Bevor wir ein neues Modell offiziell auf den Markt bringen“, das betonte Martin McVicar während der Presseveranstaltung noch einmal, „führt Combilift umfangreiche Feldtests bei unseren Kunden durch.“ So auch beim Aisle Master-OP. Dieser sei jetzt ein Produktionsmodell innerhalb von Combilift, mit Einheiten, die derzeit für Kunden in den Vereinigten Staaten und in Neuseeland gebaut werden.

„Dies ist eine wichtige Innovation im Lagerbereich“, fügte der CEO hinzu, „und die Vielseitigkeit, den einen Aisle Master für mehrere Anwendungen zu nutzen – Schmalgangbetrieb, Stapler-zu-Regal-Handling, Massenkommissionierung und Kommissionierung von Artikeln – wird zu einer starken Nachfrage nach diesem neuen Produkt in unseren Heimat- und Exportmärkten auf der ganzen Welt führen."

„Den wollten wir nicht!“

Stichwort Märkte: Auf den Brexit angesprochen, sagte der Manager: „Den wollten wir nicht!“ Jedoch sei man mit dem Resultat nun, unter den gegebenen Umständen, zufrieden. Es gebe keine Grenzkontrollen zwischen Irland und Nordirland, „so dass der Pendelverkehr für unsere nordirischen Kollegen ungehindert stattfinden kann“. Auch habe man ein Zollabkommen mit Großbritannien, was den Warenverkehr betrifft und vor allem erleichtert. Auch deswegen, sicherlich, hatte Martin McVicar an diesem Tage gut lachen.

Jan Kaulfuhs-Berger

 

 

Von Redaktion (allg.)

veröffentlich vonTechnische Logistik

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