18.05.2020

Gastkommentar: Starre Automatisierung ist nicht mehr zeitgemäß

Jeff Cashman, Senior Vice President und Global Chief Operations Officer des Automatisierungsexperten GreyOrange, zur Situation der Logistik nach dem weltweiten Covid19-Ausbruch.
"Wenn uns die Pandemie eines gelehrt hat, dann, dass starre Automatisierung nicht zeitgemäß ist", so Jeff Cashman, SVP und Global COO bei GreyOrange. | Bild: GreyOrange

Die Covid-19-Pandemie hat die Regulierungsbehörden in Deutschland, unter anderem die Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW) und das Bundesministerium für Arbeit und Soziales, veranlasst, ein neues Maßnahmenpaket zum Schutz der Lagerarbeiter und zur Gewährleistung der Geschäftskontinuität zu erlassen. Dazu gehören Regelungen zur maximalen Anzahl von Kommissionierern pro Regalgang, das Montieren von durchsichtigen Trennwänden am benachbarten Arbeitsplatz und die Optimierung der Routenplanung, um nur einige Punkte zu nennen.

Während Deutschland damit beginnt, seine Ausgangsbeschränkung zu lockern, diskutieren Unternehmen darüber, wie sie ihre Lieferkette, die Logistik, die Auftragsabwicklung und die Lagerhaltung umstellen können, um Kunden und Verbraucher im heutigen „Next Normal“ besser bedienen zu können. Wenn uns die Pandemie eines gelehrt hat, dann, dass starre Automatisierung nicht zeitgemäß ist - Unternehmen müssen ihre Lieferketten flexibler gestalten, damit sie entweder global oder regional operieren können.

Die folgenden drei Maßnahmen können Unternehmen mit der erforderlichen Skalierbarkeit ausstatten:

  • Omnichannel – Der Weg der Zukunft

Die Zunahme des Online-Handels ist in manchen Branchen und Regionen während der Ausgangsperre exponentiell angestiegen, aber die Lieferung wurde verlangsamt oder überhaupt nicht durchgeführt, weil die Unternehmen nicht über die richtigen Prozesse und Technologien verfügten, um ihren Bestand zu reorganisieren. Omnichannel-Ansichten ermöglichen es Unternehmen, schnell herauszufinden, wer was, wann, wo und am schnellsten benötigt.

  • Innovation des Streckeninventars zwischen Partnern 

Der Aufbau von Partnerschaften mit lokalen Geschäften, wie z.B. Restaurants, damit im Falle einer erneuten Krise ungenutzte Lebensmittel an Supermärkte geliefert werden können. So werden die Verbraucher unmittelbarer und nachhaltiger bedient.

  • „Dark Stores“ für schnellere Lieferung

Die Umwandlung traditioneller Einzelhandelsgeschäfte in lokale Fulfillment-Zentren in Stadtzentren kann dazu beitragen, die Lieferzeit zu verkürzen und den Zugang zu wichtigen Artikeln zu erleichtern. Selbst nachdem der gegenwärtige Ausbruch abgeklungen ist, werden Konsumenten, die sich an die Bequemlichkeit der Heimlieferung, Abholung und Terminierung des E-Commerce gewöhnt haben, wahrscheinlich zumindest einige dieser Gewohnheiten in ihr tägliches Leben übernehmen. Viele Geschäfte werden möglicherweise immer noch die Anzahl der Kunden, die sich zu einem bestimmten Zeitpunkt im Laden befinden dürfen, begrenzen oder Maßnahmen zur sozialen Distanzierung beibehalten. Dark Stores könnten dazu beitragen, all diese Übergänge zu erleichtern und gleichzeitig Kunden und Mitarbeiter zu schützen. ”

Von Tobias Schweikl

veröffentlich vonLOGISTRA

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