18.03.2020

Flurförderzeuge: Autonomer Horizontalkommissionierer von Still

Eine Erweiterung macht den Horizontalkommissionierer OPX von Still zur autonomen Kommissionierhilfe. Mehr Produktivität bei Einsätzen mit hoher Pickdichte.
Die mit der "iGo neo"-Technologie ausgestatteten Horizontalkommissionierer OPX von Still sind autonom agierende Assistenten für Einsätze mit hoher Pickdichte. | Bild: Still

Rund drei Jahre nach ihrer Einführung werden die Horizontalkommissionierer OPX des Herstellers Still selbständig. Ausgestattet mit der „iGo neo“-Technologie des Hamburger Flurförderzeugspezialisten sollen sie zu autonom agierenden Assistenten der Kommissionierer werden. Speziell in Einsätzen mit einer hohen Pickdichte sollen Sie die Produktivität steigern.

Als „OPX iGo neo“ folgen sie ihrem Bediener auf seinem Weg durch das Lager und stoppen immer an der optimalen Kommissionierposition. Damit soll sich der Mitarbeiter bis zu 75 Prozent der Auf- und Abstiege sparen. Durch die automatische Positionierung des Fahrzeugs sollen auch die Fußwege mit Last reduziert werden.

Die in dem Fahrzeug installierte künstliche Intelligenz sorgt laut Hersteller dafür, dass Fahrweg und Geschwindigkeit den jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden. Zudem kann der Bediener sowohl den Kommissionierabstand zum Regal manuell einstellen als auch bestimmen, an welcher Palettenposition (von maximal vier möglichen) das Fahrzeug anhalten soll.

Für den Betrieb der Fahrzeuge ist kein WLAN erforderlich und es bedarf keines Implementierungsaufwands für die Installation des Systems, wie das Programmieren von Fahrstrecken oder die Anpassung der Lagerumgebung.

„Für Unternehmen, die ihre Prozesse bereits weitgehend optimiert haben, bietet der OPX iGo neo eine smarte Möglichkeit zur Produktivitätssteigerung in der horizontalen Kommissionierung bei gleichzeitiger Entlastung der Mitarbeiter“, erklärt Erik Düwel, Leiter Produktmanagement Advanced Applications bei Still. „Unternehmen, die auch bei den Prozessen noch Optimierungspotenzial haben, erreichen meistens sogar eine ungleich höhere Effizienzsteigerung.“

Peter Kaleck, Betriebsleiter der Metro Logistics GmbH in Marl, beschreibt: „Der OPX iGo neo kann an unserem größten Standort der Metro Logistics GmbH äußerst effizient eingesetzt werden, da wir hier sehr lange Kommissioniergänge von über 100 Metern haben und zu 100 Prozent manuell kommissionieren. In ersten Tests haben wir bereits Leistungssteigerungen von zehn bis 15 Prozent gemessen, und wir sind uns sicher, dass wir in anderen Bereichen, in denen weniger Stausituationen entstehen, noch höhere Steigerungen erzielen können.“

Sicher dank Sensortechnik und Funk

Der OPX iGo neo arbeitet dank Sensortechnologie und verfeinerter Kommunikationstechnik mit dem Bediener zusammen. Dazu koppelt der Bediener vor Arbeitsbeginn eine Fernbedienung über Funk mit dem Fahrzeug. Anschließend muss er diese nur noch bei sich tragen und wird mit gleich zwei Systemen getrackt. Neben dem Funktracking verfolgt ihn das Fahrzeug auch per Motion Tracking. Der Vorteil dieses „Hybrid-Tracking-Systems“ sei die Kombination der Präzision und Performance des Motion Tracking mit der stabilen Ortung über Funk. Damit sei eine sichere Erkennung und Positionsverfolgung des Bedieners immer gewährleistet – auch bei der Z-Kommissionierung sowie bei hohem Verkehrsaufkommen im Regalgang.

Per Fernbedienung hat der Bediener Zugriff auf die wichtigsten Funktionen des Fahrzeugs, alternativ können diese auch über die seitlichen Tastenfelder am Fahrzeug benutzt werden. Der Wechsel in den manuellen Betrieb erfolgt automatisch mit dem Aufsteigen des Bedieners auf die Fahrerstandplattform.

Ein mehrstufiges Sicherheitskonzept schützt Personen, Lagerausstattung und Ladegut. Eine Personenschutzanlage (PSA) sowie die Motion-Tracking-Sensoren erfassen alle dynamischen und statischen Objekte im Umfeld von bis zu 15 Metern. Das Fahrzeug ist in der Lage, Objekte und Personen selbstständig zu umfahren. Darüber hinaus erkennt das System Quergänge und Gangenden automatisch und bremst das Fahrzeug in diesen Fällen ab. Erst nach einer Bestätigung durch den Bediener passiert der OPX iGo neo die Kreuzung. Für zusätzlichen Schutz sorgt eine optionale 3D-Frontkamera, die Hindernisse über die gesamte Fahrzeughöhe erkennt.

Vier Modelle verfügbar

Um für jede Anwendung den passenden Kommissionierer anbieten zu können, ist der das Gerät in vier verschiedenen Modellen verfügbar. Dadurch wird jetzt auch ein Anheben der Waren auf eine ergonomische Arbeitshöhe und damit besonders rückenschonendes Kommissionieren auf bis zu zwei Europaletten möglich. Ein Arbeiten auch auf engstem Raum sowie der Transport von Langgut sind ebenfalls möglich.

Alle Modelle können auch überbreite Paletten oder Rollwagen von bis zu 1.000 mm transportieren. Optional können sie mit einer wartungsfreien Lithium-Ionen-Batterie ausgestattet werden und ermöglichen so ein schnelles Auf- und Zwischenladen, hohe Verfügbarkeit sowie eine hohe Batterielebensdauer.

Von Tobias Schweikl

veröffentlich vonLOGISTRA

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