17.07.2020

Digitalisierung & Vernetzung: TeamViewer kauft Ubimax

Die TeamViewer AG, Hersteller der gleichnamigen Fernwartungssoftware, übernimmt den Wearables-Spezialisten Ubimax. Der Wert der Transaktion beläuft sich auf 136,5 Millionen Euro ohne Barmittel und Schulden.
Ubimax ist auf Pick-by-Vision-Lösungen spezialisiert. (Foto: Ubimax)

Das Göppinger IT-Unternehmen TeamViewer hat am 15. Juli eine bindende Vereinbarung zur Übernahme von Ubimax unterzeichnet – einem Bremer Anbieter von Wearable-Computing-Technologien und Augmented-Reality (AR)-Lösungen für Facharbeiter in der Industrie. Mit der Akquisition will der Fernzugriffsspezialist sein Angebot für große Unternehmenskunden in den Bereichen Industrie 4.0 und Internet der Dinge (IoT) deutlich erhöhen. Mit dem Zukauf werde sich TeamViewers Zielmarkt um 10 Milliarden Euro auf 40 Milliarden Euro im Jahr 2023 vergrößern, gab das Unternehmen ab.

Oliver Steil, CEO von TeamViewer, sagt:

„Diese erste Übernahme in der Geschichte von TeamViewer ist für uns ein strategisch wichtiger Schritt. Ubimax und TeamViewer stehen für Digitalisierung ‚made in Germany‘. Gemeinsam schaffen wir einen globalen Marktführer für Industrie 4.0-Lösungen.“

Hendrik Witt, CEO und Mitgründer von Ubimax, sagt:

Wir freuen uns sehr, den erfolgreichen Weg von TeamViewer künftig aktiv mitgestalten zu können. Ubimax‘ führende Augmented-Reality-Plattform und unsere langjährige Erfahrung mit der Optimierung industrieller Arbeitsprozesse ergänzen das Produktportfolio von TeamViewer ideal.“

Ubimax‘ Technologie kommt nach Firmenangaben im Arbeitsumfeld von Facharbeitern in der Industrie zum Einsatz und wird auf sogenannten Wearables wie etwa Datenbrillen genutzt. Zum Produktportfolio gehören demnach neben diesen Wearables und Beratungsleistungen vor allem die AR-Software-Plattform „Frontline“ – eine Art digitaler Werkzeugkasten für Arbeiter in Produktions- und Lagerhallen.

Großkundengeschäft im Fokus

Mit der Übernahme von Ubimax will TeamViewer sein Angebot für große Unternehmenskunden ausbauen und die Digitalisierung von Produktionsbereichen beschleunigen. TeamViewer könne zudem die Entwicklung neuer Anwendungsfälle mit Fokus auf Datenanalyse und künstlicher Intelligenz vorantreiben, so der Anbieter. Die breite Kundenbasis von Ubimax, die international tätige Unternehmen wie Deutsche Post DHL, BMW oder Coca-Cola Hellenic Bottling Company umfasst, eröffne außerdem zusätzliche Geschäftschancen für das Großkundensegment von TeamViewer. Strategische Partnerschaften von Ubimax sollen weiter fortgeführt werden, insbesondere die Partnerschaft mit Fielmann.

TeamViewer erwirbt gemäß der Vereinbarung 100 Prozent an Ubimax zu einem Preis von 136,5 Millionen Euro, frei von Barmitteln und Schulden, der teilweise in bar und teilweise in Aktien gezahlt wird. Mit dem Abschluss der Transaktion wird vorbehaltlich bestimmter Vollzugsbedingungen im dritten Quartal 2020 gerechnet.

Von Tobias Schweikl

veröffentlich vonLOGISTRA

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