09.09.2019

trans-o-flex ersetzt Holzpaletten durch Kunststoff-Paletten

trans-o-flex verabschiedet sich von der Holzpalette

Der Logistiker befindet nach einem rund zweijährigen Test Kunststoff-Paletten als umweltfreundlicher als ihr Pendant aus Holz und investiert rund eine Million Euro in neue Ladungsträger für den Fernverkehr.
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Genauso groß wie die klassische Europalette, aber leichter, stabiler und sauberer soll sie sein: Die H1-Palette löst bei trans-o-flex im Fernverkehr die traditionelle Holzpalette als Ladungsträger ab. | Foto: trans-o-flex

Der Expressdienst trans-o-flex nimmt im nationalen Fernverkehr Abschied von der klassischen Holzpalette und setzt künftig auf Hygiene-Paletten aus Kunststoff. Laut Eigenen Angaben hat das Unternehmen rund 30.000 Kunststoff-Ladungsträger für etwa eine Million Euro, also rechnerisch 33,34 Euro pro Palette, gekauft.

Entscheidend für den Umstieg auf die sogenannten H1-Paletten, deren Maße identisch sind mit der bisher eingesetzten Europalette aus Holz, sind Ergebnisse einer knapp zweijährigen Testphase. In deren Rahmen hatte trans-o-flex 30 der H1-Paletten im Fernverkehr zwischen Hannover und Hamburg eingesetzt. Während die hölzernen Europaletten laut dem Expressdienst im Durchschnitt acht Umläufe aushielten, bis sie so beschädigt waren, dass sie ausgetauscht werden mussten, wurden von den Kunststoff-Paletten während des gesamten Tests nur zwei leicht beschädigt. Das Unternehmen zeigt sich überzeugt von der Stabilität und Langlebigkeit des Ladungsträgers.

„Weil die Hygiene-Paletten deutlich länger halten, sind sie umweltfreundlicher als die traditionellen Holzpaletten und die Investition wird mittelfristig unsere Kosten senken“, begründet Unternehmenschef Wolfgang P. Albeck den Wechsel von Holz auf Kunststoff.

Hygienisches Leichtgewicht

Zudem fallen die neuen Paletten laut dem Transportdienstleister weniger ins Gewicht: Eine neue Holzpalette wiegt 24 Kilo, die H1-Palette mit 18 Kilo ein Viertel weniger. Auch nehme das Plastik im Gegensatz zu Holz keine zusätzliche Feuchtigkeit auf. Pro vollem Sattelzug könne das Transportgewicht so um mehr als 200 Kilo reduziert werden, erklärt trans-o-flex. Für den auf den Transport von Arzneimittel spezialisierten Dienstleister kommt laut Albeck noch ein wichtiger Aspekt hinzu:

„Die H1-Palette hält nicht nur ihr Gewicht, sondern auch Aussehen und Sauberkeit. Holzpaletten hingegen werden im Gebrauch dunkel und verunreinigen.“

Pharmakunden, die trans-o-flex neue, helle Holzpaletten übergeben hatten, bemängelten es zu Recht, wenn sie dunkle Paletten zurückbekommen. Immer öfter würde die Annahme dieser Paletten verweigert. Denn nur helle Paletten entsprechen der Güteklasse A, die nach den Regeln der Good Distribution Practice (GDP) für den Transport pharmazeutischer Güter vorgeschrieben ist. Die Kunststoff-Paletten sind, solange sie einsatzfähig sind, GDP-konform.

Seine internen Abläufe hat der Expressdienstleister bereits umgestellt und an die neuen Paletten angepasst. Mischpaletten von Kunden werden zwar wie bisher in der Niederlassung abgepackt, die leeren Holzpaletten werden aber nicht weiter genutzt. Diese werden gesondert gesammelt und im Regelfall bei der nächsten Abholung wieder zum Kunden gebracht, so trans-o-flex.

QR-Codes und Aufsteckrahmen

Die H1-Paletten sind mit individuellen QR-Codes gekennzeichnet, um diese Eindeutig identifizierbar zu machen. Das erhöhe auch die Transparenz in der Sendungsverfolgung für den Kunden. Für das kommende Jahr plant das Unternehmen bereits eine Ausbaustufe des Systems. So hat der Palettenhersteller den Auftrag erhalten, einen passenden Aufsteckrahmen zu entwickeln.

Der Rahmen soll die Palette von drei Seiten umschließen, ohne dass ein Collo übersteht, welches später zu Schäden beim Transport führen könnte. An der offenen Seite soll der Rahmen mit einem Gurt zusammengezogen werden, sodass der gesamte Aufbau stabil ist. Dadurch entfalle das Folieren der Paletten, erläutert trans-o-flex. Albeck dazu:

„Die Kombination von H1-Palette und Aufsteckrahmen verspricht viele weitere Verbesserungen, die wir so schnell wie möglich testen wollen.“

Von Julian Kral

veröffentlich vonLOGISTRA

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